Das Liplyphmphödem
Das Liplymphödem auch Lipolymphoedem ist seltener als man denkt. Nicht jeder Mensch mit Übergewicht hat diese Erkrankung. Sie tritt seltener als 1:1000 auf und trifft fast ausschließlich Frauen. Es lässt sich durch Ultraschall-Untersuchungen sehr gut von anderen Ödemen abgrenzen. Allerdings gibt es bis heute keinen eigenen ICD10 Schlüssel und damit auch keine offizielle Anerkennung als Erkrankung. Verschiedene Selbsthilfegruppen organisieren sich und kämpfen um die Anerkennung und damit auch um ein erweitertes Angebot an Therapien, die von den Kassen übernommen werden würden.
Wie merke ich, dass ich ein Lip-Lymph-Oedem haben könnte?
Unvermögen Gewicht zu verlieren und stetige Gewichtszunahme gekoppelt mit zuerst rückbildbaren später bleibenden Schwellungen von den Knöcheln an zur Körpermitte. Sobald es warm draußen wird, verschlimmert sich die Ödembildung.
Fettverteilungsstörung an den Beinen – sogenannte Reiterhosen. An den Armen hängt das Gewebe über den Ellenbogen und die inneren Oberarme sind oft stark betroffen, was auch als Winkemuskeln bezeichnet wird.
Ein weiteres Indiz der Symptomkombination sind die erheblichen Schmerzen, die Neigung zur blauen Flecken und ein sehr langsamer Abbau derselben, Hautverfärbungen an den Unterschenkeln oder nach Entzündungen/Wundheiten.
Das Lip-Lymph-Oedem ist an weibliche Hormone gekoppelt. Tritt in unterschiedlichen Lebensphasen (Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre) auf und wird unbehandelt nur schlimmer. Es muss genau von anderen Formen der Ödeme sowie deren Ursachen abgegrenzt werden. Derzeit gibt es keine eigene ICD10-Bezeichnung und daher auch nur wenige von der Kasse genehmigten Therapiemöglichkeiten.
Folgeerkrankungen können Diabetes Typ II und schwere Gelenkschäden sein, außerdem geht die Haut kaputt und die Heilung wird immer langwieriger.
Therapie bei Lipo-Lymph-Oedem:
Die Therapie bei Lipo-Lymph-Oedem setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen:
Kompression – Lymphdrainage – Sport – Ernährung
Allem voran steht die Diagnose durch einen Facharzt mittels Ultraschall.
Die Kompressionsversorgung wird vom Facharzt verschrieben und über ein Sanitätshaus bezogen. Es gibt verschiedene Modelle. Man bekommt 2 Satz pro Jahr, es sei denn, die Körpermaße verändern sich, dann muss man einen neuen Antrag stellen. Die Kompression muss tagsüber getragen werden. In manchen Fällen ist es sinnvoll nachts zu mindestens die Beine zu wickeln. 24 Stunden Kompression zu ertragen ist eine Sache – nur wenige Menschen können/wollen/oder müssen das. Die Haut braucht besondere Pflege und muss sich auch mal erholen können. Mit der Kompression nehmen die Schmerzen ab. Deswegen ist es wichtig, sie ständig zu tragen. Nach dem Sport verhindert sie das Einströmen von Flüssigkeit ins Gewebe und verhindert so weitere Anschwellungen.
Die Lymphdrainage kann verschrieben werden und muss dann von einem Therapeuten mit Kassenärztlicher Zulassung vorgenommen werden. Es besteht auch die Möglichkeit zusätzliche Termine auf eigenen Kosten zu vereinbaren. Allerdings sollte man sich vorher einen Terminplan/Wochenplan vor Augen führen, was es heißt 2 x 1h Lymphdrainage genießen zu können. Man muss ja auch zur Praxis fahren und wieder heim. Und dann zum Sport, denn ohne Bewegung kann man dauerhaft kein Gewicht abbauen oder seine Beweglichkeit erhalten/verbessern.
Es muss dabei jedoch nicht gleich an Leistungssport gedacht werden. Sanftere Methoden mit geringem Zeitaufwand bieten Elemente aus Pilates. Für einen individuellen Trainingsplan, Anleitungs- und Übungsstunden vereinbaren Sie bitte Termine mit mir.
Als Ausblick – nur ein stärkendes Muskeltraining ist letzten Endes hilfreich dabei verlorenes Gewicht an seiner Wiederauffindbarkeit zu hindern. Große Muskeln fressen Fett. Das zu erreichen braucht es Zeit, Geduld und Engagement. Wer sich gegen ein Studio-Training mit geführten Gewichten entscheidet (die allerdings das Verletzungsrisiko auch verringern), kann mit Pilates diesen Weg gehen. Nur mit seinem eigenen Körper, ohne Zuschauer, wann immer die Zeit dafür richtig ist. Als Besonderheit sei erwähnt, dass Pilates die innere Haltemuskulatur stärkt und so Rückenbeschwerden vorbeugen bzw. mildern kann.
Wer schon fortgeschritten ist kann nüchtern ein sanftes Ausdauertraining absolvieren. Beginnend mit 30 min bei einem Puls von 110 Schlägen pro Minute. Das hilft dem Fett zu Leibe zu rücken und es weiter einschmelzen zu lassen.
Ein vierter Baustein in der Therapie bildet die Ernährungsberatung.
Anhand Ihrer individuellen Aufzeichnungen, kann meist mit einfachen kleinen Änderungen das Essverhalten so beeinflusst werden, dass überflüssiges Gewicht verschwindet. Dies hat den Vorteil, dass Gewohnheiten identifiziert und vielleicht sogar mit geringer Modifikation beibehalten werden können. Der modulare Aufbau der Ernährungsvorschläge lässt sich auch in Arbeitstage und Freizeit integrieren. Da die Bilanz nicht für einen sondern für 10 Tage vorgegeben wird, lässt sich ein Tag sehr frei gestalten.
Als Ergänzung zur Aufdeckung Ursachen von Verhaltensmustern, die man selbst nicht durchbrechen kann oder einfach zur Etablierung neuer gewünschter Verhaltensweisen kann Hypnose und ACT® (Acceptance and comittment therapy®) zusätzlich ein hilfreiches Werkzeug sein. Auch weil mit dieser Methode der Zugang zur und die Perspektive der eigenen Sichtweise zum eigenen ich geändert werden können.
Es ist keine Unverzeihlichkeit des Schicksals zu sein wie man sich sieht, sondern die Lebensaufgabe zu sein, was man sehen will.
Was wir an uns als Mangel sehen und bei anderen wertschätzen, ist oft nur Schein. So kann der eigene Reichtum gefunden, die innere Mitte gewahrt und ein zufriedenes und freies Leben gelebt werden, wenn man sich dafür entscheidet, dass die Welt aus mehr als dem eigenen Körper besteht.
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