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Erwachsene Kinder aus suchtkranken Familien

Sucht sucht Co

Lebensstrukturen von Suchtkranken und Co-Abhängigen werden oft durch das Elternhaus übernommen. Vielfach sind diese Verhaltensweisen über ein oder mehrere Generationen weitergegeben worden und die Sucht nicht mehr im Bewusstsein der Menschen.

Kinder aus suchtkranken Familien sind zur Co-Abhängigkeit erzogen. Als erwachsener ist man in dieser anerzogenen Co-Abhängigkeit geradezu gefangen.

Co-Abhängigkeit ist genauso schlimm, wie Sucht.

 

Kennzeichen sind:                          

Emotionale Intelligenz und Altruismus werden in allen Lebenslagen als vorderstes Ziel gelebt.

Ein hohes Maß von Anerkennung durch die Umwelt für das eigene Engagement wird abgetan bzw. man ist durch Komplimente und Anerkennung eher peinlich berührt. Von Allen wird man anerkannt, kann es aber nicht wertschätzen, da die Anerkennung von der eigenen Familie (den Eltern) fehlt.

 

Sehr hohe Toleranzschwelle gegenüber seelischer und auch körperlicher Qual – oft verwechselt mit Stresstoleranz.

Bedingt durch den seelischen und nicht selten auch körperlichen Missbrauch innerhalb der Familie, ist man bereit immer alles auszuhalten, da jedes Aufbegehren mit noch mehr Sanktionen verbunden war und laut Erfahrungen auch weiterhin so sein wird.

 

Harmoniebedürftigkeit; zuerst kommt das Wohlbehagen der Anderen!

(Partner, Eltern, Familie und Freunde) und wenn sich das Wohlbehagen bei allen anderen  eingestellt hat, dann werden sie sich vielleicht gestatten, sich auch gut zu fühlen. Ein bisschen wenigstens.

 

Unvermögen „nein“ zu sagen oder Bitten abzulehnen.

Aus  Angst, sich Verantwortung zu entziehen, oder weil man selbst es ja eigentlich noch kann, und der andere ja entlastet werden muss.

 

Der Meinung sein, die Verantwortung für andere übernehmen zu müssen.

Für jede Mißempfindung der/des Anderen Umweltfaktoren oder sich selbst verantwortlich machen, die/den anderen in Schutz nehmen. Das kann zu Sätzen ähnlich den Folgenden führen:

„Ich habe es verdient, geschlagen zu werden, ich hätte ja den Mund halten können.“

„Er hat mich gar nicht gemeint, sondern ist wütend auf…“

„Sie ist im Streß, ich hätte mich ruhig zurückhalten können.“

„ Wenn ich dies oder jenes tue bzw. unterlassen, dann wird sich …. ändern.“

 

Selbstaufgabe statt Hingabe

Sie haben gelernt die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und die Verantwortung für andere und deren emotionales Wohlbefinden zu übernehmen. Solange, bis keine eigene Ausdrucksmöglichkeit für Gefühle mehr vorhanden sind und sich alles tot und leer anfühlt?

„Die Welt ist grau geworden und eigentlich haben Sie keine Lust morgens aufzustehen“

Wut wird erst gar nicht gelebt, aus lauter Angst, sich nicht mehr adäquat verhalten zu können und die Verhältnismäßigkeit nicht einhalten zu können. So richten sich der ganze Frust, die Wut und die Enttäuschung (auch über sich selbst) nach innen. Wegen des Konfliktes zwischen Erwartung an sich selbst und Erfüllung der von anderen erwarteten Ideale bekommt man Depressionen .

 

Das schlimme daran ist, dass diese Verhaltensweisen von der Gesellschaft als positiv empfunden werden. Solche Menschen sind die guten Seelen der Firma, da man nicht nur jede Arbeit auf sie abwälzen kann, ohne dass sie sich beklagen, sie haben auch immer ein offenes Ohr für das Schmähreden der anderen. Solche Menschen sind loyale Mitarbeiter bis zum völligen Zusammenbruch – sie verwechseln z.B. im Krankheitsfall Verantwortungsgefühl gegenüber den Kollegen mit dem eigentlich natürlichen Interesse zuerst einmal selbst gesund zu werden und sich wohl zu fühlen.

 

Mögliche Anzeichen:

  • Mutlosigkeit, sich aus der bestehenden Situation aus eigener Kraft befreien zu können.
  • Gewichtsprobleme, Probleme den eigenen Körper anzunehmen; Sich falsch fühlen,
  • Hoher innerer Erfolgsdruck, alles ganz besonders gut machen zu wollen.
  • Übertriebener Perfektionismus,
  • Idealisierung von Personen und der bei ihnen als positiv gesehener Verhaltensweisen.

 

Erwachsene aus suchtkranken Familien kranken an Symptomen wie:

  • Stimmungsschwankungen, Depressionen, Burn-out-Symptomen
  • Tinnitus
  • Kopfschmerzen, Migräneattacken und Spannungskopfschmerzen, Trigeminusneuralgien
  • Rückenschmerzen, ohne erkennbare Ursache, Rückenverkrümmungen, Bandscheibenprobleme, Steifheit
  • Schlafstörungen wie restless legs, Knirschen, Schnarchen
  • Unwohlsein, wie häufig auftretender Übelkeit oder eben nur allgemein
  • Magen-Darm-Beschwerden, die oft unbefundet bleiben aber auch Gallensteine, Gastritis bis hin zum Magengeschwür
  • Herz- Kreislaufbeschwerden; hoher Blutdruck, Synkopen, Herzrhythmusstörungen ohne erklärbare Ursache
  • Problemen in der Partnerschaft  hier auch Erektionsstörungen, Frigidität, häufiger Streit…

 

Alles Symptome, die von der Repartur-Medizin in der Praxis von Allgemeinmedizinern und Internisten nicht mit Ihren seelischen Strukturen in Zusammenhang gebracht werden (können).

 

Abhilfe:

Die Acceptance and Commitment Therapy® (kurz ACT) kann helfen sich aus bestehenden Verhaltensmustern zu lösen und so Ihre Symptome lindern.

ACT ist psychotherapeutischer Ansatz, der davon ausgeht, dass Menschen nicht bereit sind, unerwünschte Gedanken, Gefühle und körperliche Zustände zu verbalisieren. Besonders Menschen, die in suchtkranken Strukturen aufgewachsen sind, können dies gar nicht, weil sie denken, ihr Zustand sei normal.

Versucht man jedoch den Emotionen Ausdruck zu vermeiden, entsteht Leid. Durch achtsame Akzeptanz - indem Menschen zu unterscheiden lernen zwischen dem, was sie verändern können, und dem, was nicht verändert werden kann - werden Kräfte für Veränderung mobilisiert.

 

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